Arbeitswelt-Monitor

Zwei Jahre Corona

2. Selbst­ändigen-Befragung des
Arbeitswelt-Monitors

*Laufzeit: 1.2.-22.3.2022

Nach fast zwei Jahren Corona ist es an der Zeit Bilanz zu ziehen. Wie hat sich Ihre Arbeit als Selbständige oder Selbständiger seit dem Beginn der Pandemie verändert? Wie nehmen Sie den politischen Umgang mit Corona wahr? Fühlen Sie sich von der Politik unterstützt? Wie sieht Ihre wirtschaftliche Lage aus? Haben sich Ihre Arbeitsinhalte verändert? Und wie schauen Sie auf die Zukunft?

Der Arbeitswelt-Monitor ist ein Projekt der Universität Osnabrück. Die Selbständigen-Befragungen beschäftigen sich gezielt mit den Belangen von Inhaber*innen, Geschäftsführer*innen, Kleingewerbetreibenden, Solo-Selbständigen und Freiberufler*innen.

Helfen Sie uns dabei, ein realistisches Bild der Arbeit von Selbständigen in der Corona-Krise zu zeichnen. Nehmen Sie sich 15 Minuten Zeit und machen Sie mit!

 

Jede Stimme zählt. Eine Teilnahme ist noch bis zum 15.3.2022 möglich. Wenn Sie in einer früheren Runde an einer Befragung des Arbeitswelt-Monitors mitgemacht haben, nehmen Sie bitte noch einmal teil. Wenn Sie bisher noch nicht teilgenommen haben, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, zum ersten Mal mitzumachen. Wir können nur ein realistisches Bild zeichnen, wenn viele Selbständige ihre Erfahrungen mit uns teilen. In der Befragung ist Platz für Ihre Kritik, aber auch für Lob und positiven Erlebnisse.

Ergebnisse 1. Selbst­ständigenbefragung

Großer Unterstützungsbedarf, aber Unzufriedenheit mit Maßnahmen

Vom 04.05. bis zum 15.05.2021 lief die 1. Selbständigenbefragung des Arbeitswelt-Monitors „Arbeiten in der Corona-Krise“. Insgesamt beteiligten sich 267 Selbständige an dem Online-Survey.

Die Ergebnisse zeigen sehr deutlich, dass Selbständige auch nach einem Jahr der Pandemie in besonderen Maße wirtschaftlich betroffen sind und hohen Unterstützungsbedarf haben, dass die staatlichen Leistungen aber längst nicht allen helfen. Im Vergleich mit den abhängig Beschäftigten sind die Selbständigen besonders stark von den wirtschaftlichen Lasten der Pandemie betroffen. Nach einem Jahr Corona müssen 68% eine Minderung ihres Verdienstes im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie hinnehmen, 63% berichten, dass Corona ihre berufliche Zukunft unsicherer macht. Angesichts ihrer wirtschaftlichen Lage äußern 74% der Teilnehmer*innen der Befragung einen Bedarf an staatlicher Unterstützung, aber nur 26% geben an, dass die existierenden Leistungen ihnen sehr helfen.

Drei Punkte werden von den Selbständigen besonders kritisch gesehen: das langsame Tempo, mit dem die Leistungen ausgezahlt werden, das aufwändige Antragsverfahren und die unzureichende Höhe der Leistungen. In den meisten Aspekten unterscheiden sich die verschiedenen Typen von Selbständigen nur wenig voneinander. Allerdings wird die Auszahlungsgeschwindigkeit von Kleingewerbetreibenden noch stärker kritisiert: 67% der Selbständigen mit weniger als 9 Beschäftigten geben an, dass die Leistungen zu langsam ausgezahlt werden, unter den Arbeitgeber*innen mit mehr als 9 Beschäftigten sind dies nur 38 Prozent.

einschaetzung-staatlichen-Unterstützungsleistungen

Insgesamt zeigt sich in der 1. Selbständigenbefragung des Arbeitswelt-Monitors vom Mai 2021 also eine deutliche „Unterstützungslücke“. Es gibt einen großen Bedarf an Unterstützungsleistungen, die existierenden Maßnahmen decken den Bedarf aus Sicht der Selbständigen nur unzureichend. Dieses Defizit zeigt sich auch in der geringen allgemeinen Zufriedenheit mit der Politik: Über 60% der Selbständigen sind explizit unzufrieden mit dem Umgang der Politik mit der Pandemie.

Jede Stimme zählt!

Dies ist die zweite Selbständigenbefragung. Bitte nehmen sie sich 15 Minuten Zeit und machen Sie mit!
Eingeladen sind Selbständige aus allen Wirtschafts­zweigen und allen Beschäftigungsformen. Auch wenn Sie während der Pandemie Ihren Job verloren haben, können Sie gerne teilnehmen.

Die Befragung ist vom 1.2.-22.3.2022 geöffnet! 

Die Teilnahme an der Befragung ist unabhängig von der Beteiligung an früheren Runden. Auch wenn Sie bisher nicht teilgenommen haben, sind Sie herzlich zur Teilnahme eingeladen!

 

 

 

Die Daten werden selbstverständlich anonym ausgewertet. Rückschlüsse auf konkrete Personen und Unternehmen sind nicht möglich.

Wenn Sie über Folgebefragungen informiert werden wollen, können Sie sich am Ende der Befragung auf einer Mailing-Liste eintragen.

Unser Team

Wirtschaftssoziologie

Prof. Dr. Hajo Holst

Hajo Holst ist Professor für Wirtschaftssoziologie an der Universität Osnabrück. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind der Wandel von Arbeit in der Industrie und im Dienstleistungssektor, Globalisierung, soziale Ungleichheit und Nachhaltigkeitstransitionen.

Wirtschaftssoziologie

Steffen Niehoff

Steffen Niehoff ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Wirtschaftssoziologie an der Universität Osnabrück. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind quantitative Methoden, Arbeit im Wandel und soziale Ungleichheit.

Wirtschaftssoziologie

Agnes Fessler

Agnes Fessler ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Wirtschaftssoziologie an der Universität Osnabrück. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Arbeit und Organisationen im Wandel, soziale Ungleichheit und Nachhaltigkeitstransitionen.

Wir vernetzen Theorie und Praxis. Die Kooperationsstellen Hochschulen und Gewerkschaften führen Wissen zusammen und organisieren den Dialog zwischen Wissenschaft und Arbeitswelt. Weitere Informationen zu den Kooperationsstellen in Niedersachsen und Bremen finden Sie hier:
www.kooperation-hochschule-gewerkschaft.de

Haben Sie noch Fragen?

Wenden Sie sich an:
Prof. Dr. Hajo Holst: hajo.holst@uni-osnabrueck.de